Wirksam Ziele vereinbaren mit der MAIK-Formel

 

Ziel der MAIK-Formel ist es, im Rahmen der Zielvereinbarung auf wichtige Faktoren einer gesunden Mitarbeiterkultur  zu achten. Letztlich geht es unabhängig von einzelnen Zielen insgesamt um eine Führungsatmosphäre, die einerseits motiviert und inspiriert, auf der andere Seite jedoch zugleich auch sehr verbindliche Konsequenzen definiert. Die einzelnen Buchstaben stehen jeweils für eine der vier hilfreichen Eigenschaften gelungener Zielvereinbarungen.

1. M wie Messbar

Den verschiedenen Formeln zur Zieldefinierung ist gemeinsam, dass sie einen großen Wert auf Konkretheit, Spezifizierung, Messbarkeit, Terminierung und ähnliches legen. Das ist absolut sinnvoll, denn oft scheitern Ziele bereits an diesen grundlegenden Anforderungen. In der MAIK-Formel sind alle diesbezüglichen Eigenschaften in einem Begriff „Messbar“ zusammengefasst.

  1. Konkret

„Wir müssen besser werden.“  ist alles andere als konkret.  Reden Sie nicht über Bäume, sondern über Fichte, Erle und Eiche.

  1. Terminiert

Ohne Termin bleiben Ziel Wünsche.

  1. Kontrollierbar

Nicht alles was zählt kann gezählt werden. Und dennoch braucht es Kontrolle, das erneute „In den Blick nehmen“.

2. A wie Attraktiv

Die Frage nach der Attraktivität ist die Frage nach dem „Wofür“, während die Frage nach der Inspiration das „Weswegen / warum“ klärt. In bestimmten Fällen mag die Antwort sich ähneln, doch nicht in allen.

  1. Vorteile

Inwieweit bedeutet die Verwirklichung des Ziels einen Vorteil für die Beteiligten?

  1. Belohnung

Welche konkreten Anreize zur Zielerreichung sind möglich?

  1. Gesamtpaket

Manchmal trauen sich Führungskräfte gar nicht, danach zu fragen, ob ein Ziel attraktiv ist. Sie befürchten, die Antwort des Mitarbeiters lautet nein – und dass sie auch keine weiteren Vorteile oder Belohnungen im Köcher haben.  Das muss jedoch auch nicht sein. Denn manchmal darf man auch ruhig daran erinnern, dass für den Gegenüber offensichtlich immer noch das Gesamtpaket zu wählen oder abzuwählen ist. Hilfreich ist hier Klarheit von Anfang an, damit der Gegenüber tatsächlich über das Gesamtpaket entscheiden kann. Ändert sich die Gesamtsituation, ist das immer auch Anlass für eine ganz grundsätzliche Entscheidung beider Seiten.  Vermeiden Sie durch klare Vereinbarungen „Rosinenpickerei“!

3. I wie Inspirierend

Warum ist mir das Ziel wichtig? Geld ist nur einer von vielen Antreibern.  Für ein inspirierendes Ziel lohnt es sich also, genau zu prüfen, inwieweit nicht nur (materielle) Anreize, sondern die Übereinstimmung mit eigenen Werten und Sinnkonzepten unterstützen kann. Inspiration ist hier gemeint im Sinne von Begeisterung auf einer tieferen Ebene.  Eine pragmatische Definition von Sinn ist Zusammenhang. Oft wird Sinnlosigkeit dort erlebt, wo Zusammenhänge fehlen. Umgekehrt beflügelt es oft, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Fragt man Menschen nach den schönsten Momenten ihres Lebens, berichten sie oft nicht von Ego-Trips, sondern von Momenten, in denen sie aufgehen in der Einheit mit der Natur, der Liebe zu ihrem Partner oder im Fantaumel in der Südkurve.

  1. Werte

Wissen Sie, was Ihren Gegenüber antreibt? Geld, Anerkennung, Freiraum, Unabhängigkeit, persönliche Entwicklung – wenn Sie wissen, was Ihrem Gegenüber wichtig ist, können Sie  gezielter argumentieren und im Rahmen des Möglichen Nutzenvorteile schaffen.

  1. Persönliche Entwicklung

Vielleicht kostet mich ein Ziel im ersten Moment Überwindung, zwingt mich aber auf Dauer in die Entwicklung, die mir wichtig ist. So kann beispielsweise eine schüchterne Vertriebsassistentin durch das zunächst unattraktive Ziel, jede Woche 10 Termine zu vereinbaren, auch in anderen Lebensbereichen mehr Mut und Selbstbewusstsein lernen.

  1. Hilfe für andere

Viele Menschen helfen gern. Insbesondere dann, wenn das Prinzip der Reziprokizität gewahrt bleibt, man sich also gegenseitig hilft.  Vielleicht gab es Zeiten, wo ich selbst die Unterstützung anderer dankbar angenommen habe? Dann besteht zumindest die Möglichkeit, zu einem anderen Zeitpunkt etwas zurückzuzahlen.

  1. Zusammenhang

Wo stehe ich in einem größeren Zusammenhang? Wo bin ich Teil eines größeren Ganzen?

4. K wie Konsequent

Um die Verbindlichkeit bei der Arbeit  an einem Ziel zu erhöhen, ist das Festlegen von Konsequenzen wichtig.

  1. Zielgröße

Dazu ist es zunächst entscheidend, eine praktikable Kenngröße festzulegen. Woran kann und soll gemessen werden, ob die Richtung stimmt? Portionieren Sie die Zielgröße richtig – sie sollte nah dran sein am Tagesgeschäft der betroffenen Person. Lautet das Ziel mehr Termine für die Vertriebsassistentin, sollte die Zielverwirklichung nicht am Umsatz gemessen werden, sondern beispielsweise mit einer Strichliste von angebotenen und realisierten Terminen.

  1. Kontrolle

Welche Form von Selbstkontrolle der am Ziel Beteiligten ist möglich? Inwiefern kann die Verbindlichkeit durch eine Fremdkontrolle erhöht werden?  Im eben genannten Beispiel könnte die Vertriebsassistentin selbständig eine Strichliste führen und sie einmal täglich dem Agenturinhaber vorlegen.

  1. Konsequenzen

Was passiert, wenn das Ziel erreicht wird? Dann sollten die eventuell vereinbarten Belohnungen greifen und alle zufrieden sein. Doch was wenn nicht? Legen Sie ebenso im Vorfeld gemeinsam fest, wie miteinander verfahren werden soll, wenn das Ziel nicht erreicht wird. Gibt es eine erneute Besprechung, eine Nachschulung oder sind sich im Vorfeld alle darüber einig, dass auch ein wenig Selbstdisziplin Not tut und deshalb eine Art „Strafe“ festgelegt werden sollte, die das eigene Dranbleiben wahrscheinlicher macht? Manchmal reicht nicht nur ein „Hin zu“ (Belohnung), sondern es braucht auch ein „Weg von“ (Strafe für gebrochene Vorsätze, Zuspätkommen, nicht eingehaltene Selbstverpflichtungen etc.). Arbeiten Sie mit spielerischen Konsequenzen (Gedicht auswendig lernen, in die gegnerische Fankurve gehen etc.) – seien Sie kreativ!

 


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